Schulleben: Exkursionen und Jugend-forscht

Braunkohletagebau Inden

Datum:19.03.2010
Informationen:Der Braunkohletagebau Inden liegt nördlich von Eschweiler zwischen Aachen und Köln. Den Südrand bildet die Autobahn A4, im Norden grenzt die Gemeinde Aldenhoven an den Tagebau. Östlich des Tagebaus liegt die Rur. Da der Tagebau von Westen nach Osten fortschreitet, befinden sich im Westen rekultivierte Flächen - darunter der Blausteinsee und landwirtschaftliche Nutzflächen. Für den Tagebau Inden mussten mehrere Ortschaften, z.B. Inden und Lohn, umgesiedelt werden. Das Flüsschen Inde wurde umgeleitet. Im rekultivierten und renaturierten Flussbett schlängelt sich die Inde nun zwischen Inden-Lamersdorf und Jülich-Kirchberg in seinem neuen Bett in einer künstlich angelegten Fluss-Auenlandschaft.
Bilderübersicht:
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Bilder:

 Blick auf das Kraftwerk Weisweiler 
Die gesamte Braunkohle des Tagebaus Inden wird im Kraftwerk Weisweiler verstromt.

 Gedächtniskapelle Kirchspiel Lohn 
An der Stelle der Gedächtniskapelle des Kirspiels Lohn stand vor der Umsiedlung die Kirche St. Silvester in Lohn, die 1902 gebaut worden war. 100 Jahre später wurde mit dem Bau der Gedächtniskapelle begonnen, initiiert vom Förderverein Gedächtniskapelle Kirchspiel Lohn e.V. Am 25.5.2003 wurde die Kapelle eingesegnet. Heute finden in der Kapelle regelmäßige Gottesdienste und Rosenkranzandachten statt.

 Blick von Westen in den Tagebau auf die Inde 
Im Vordergrund erkennt man das Bett des renaturierten Flüsschens Inde, das im Zuge des Tagebaus umgeleitet werden musste.

 Blick von Westen in den Tagebau auf den Abraum 
Drei Bagger entfernen die über der Braunkohle liegenden Deckschichten aus Sand und Erde. Der vierte Bagger fördert die Braunkohle. Über Förderbänder gelangt der Abraum zu Absetzern, die die abgebaggerten Erdschichten GPS-gesteuert zentimetergenau absetzen.

 Blick von Westen in den Tagebau auf die Sohle 
Etwa 150 m tief liegt die Sohle des Tagebaus.

 Renaturierte Inde 
Das Flüsschen Inde, das durch den Tagebau umgeleitet werden musste, wurde nach Westen hin verlegt, um den Tagebau zu umfließen. Es wurde eine Auenlandschaft geschaffen. Man muss abwarten, wie sich dieses Gebiet in den nächsten Jahrzehnten entwickelt.

 Böschung der Inde-Aue 
Die Inde liegt unterhalb der rekultivierten landwirtschaftlichen Nutzflächen in einem künstlich geschaffenen Tal.

 Ausgleichsfläche 
Auf dieser Fläche ist ein Biotop geplant als Ausgleichsfläche für die durch die Schutthalden verloren gegangenen Flächen.

 Ausgleichsfläche 
Das Biotop soll ein Feuchtbiotop werden.

 Ausgleichsfläche 
Noch ist nicht zu erkennen, wie das Feuchtbiotop eines Tages aussehen wird.

 Altholzstämme als Besiedlungstartpunkt für Insekten 
In den rekultivierten Flächen finden Insekten nur wenig Altholz. Daher werden abgestorbene Baumstämme künstlich in diese Flächen eingebracht. Von dort aus kann die Besiedlung der Fläche mit Insekten und Vögeln starten.

 Schutthalde 
Auf einer sorgfältig nach unten hin abgedichten Fläche wird der Bauschutt der umgesiedelten Dörfer deponiert.

 Schutthalde 
Gut zu erkennen sind die Ziegelsteine, die von den abgerissenen Häusern der umgesiedelten Dörfer stammt.

 Hinterer Bereich des Kohlebunkers 
Der Kohlebunker des Kraftwerkes Weisweiler wird kontinuierlich mit Braunkohle befüllt. Die Vorräte im Kohlebunker reichen für etwa 2-3 Tage.

 Kleiner Kettenbagger befördert die Braunkohle auf ein Förderband ins Kraftwerk 
Damit eine möglichst große Menge Braunkohle im Kohlebunker lagern kann, wird sie rund um die Uhr zu einem möglichst hohen Berg aufgetürmt.

 Eimerkette des Kettenbaggers 
An einer umlaufenden Kette sind schaufelförmige Eimer befestigt. Diese Eimer nehmen die Braunkohle auf und schütten sie auf ein Förderband, das hinter dem Bagger ins Kraftwerk führt. Dieses Förderband wird dadurch sehr gleichmäßig mit Kohle befüllt.

 Versorgungsleitungen und Förderband ins Kraftwerk 
Ins Kraftwerk Weisweiler führen zwei Braunkohleförderbänder von zwei Braunkohlebunkern hinein. Im Gegenzug versorgt das Kraftwerk den Tagebau Inden mit Strom.

 Bandsammelpunkt 
Am Bandsammelpunkt kommen viele Förderbänder aus dem Tagebau zusammen. Hier ist das Herz des Tagebaus. Die Fläche ist riesig und komplett betoniert. Um die Staubentwicklung gering zu halten, wird abgepumptes Grundwasser versprüht. Neben Förderbändern transportieren riesige Kipplader vor allem Gesteinsbrocken, die zu groß für Förderbänder wären.

 Bandsammelpunkt 
Die zusammenlaufenden Förderbänder werden rund um die Uhr überwacht. Der Abraum wird auf die entsprechenden Förderbänder zu den Absetzern transportiert, die Braunkohle auf die Förderbänder gebracht, die zu den beiden Kohlebunkern des Kraftwerkes führen.

 Transportförderband 
Die Förderbänder sind teilweise mehrere Kilometer lang. Schwere Walzen tragen das dicke Transportband aus Gummi, das in der Regel nur von einem Antriebsrad in Gang gesetzt wird.

 Transportförderbänder 
Gut zu erkennen ist die v-förmige Anordnung der Transportwalzen. So kann mit relativ geringem Aufwand eine möglichst große Menge Material transportiert werden. Entlang der Transportbänder verlaufen Versorgungsleitungen - sowohl Strom- als auch Datenleitungen.

 Absetzer 
Von links wird mithilfe eines Förderbandes Abraum (vor allem Sand) in den Absetzer transportiert. Der Absetzer kippt den Sand GPS-gesteuert an vorher genau festgelegte Stellen, wordurch der Tagebau nach Entnahme der Braunkohle teilweise wieder verfüllt wird.

 Schaufelrad 
Am vorderen Ausleger des Schaufelradbaggers befindet sich ein riesiges Schaufelrad, das jährlich etwa 22 Mio. Tonnen Braunkohle fördert. Diese Braunkohle versorgt das 2.300 MW Kraftwerk Weisweiler.

 Blick auf einen Absetzer 
In diesem Bereich ist der Tagebau ausgekohlt und wird nun wieder mit dem Abraum verfüllt.

 Braunkohlebagger 281 
Auf dem Bagger arbeiten 3-4 Arbeiter im Schichtbetrieb rund um die Uhr. Er steht hier auf der Sohle des Tagebaus.

 Braunkohlebagger 281 
Der hintere Mast steht starr. Über seinem höchsten Punkt laufen dicke Stahlseile, die den Ausleger mit dem Schaufelrad tragen. Der vordere Mast ist beweglich und verteilt die Last der Braunkohle, des Schaufelrades und des Auslegers nach unten auf die Transportketten des Baggers.

 Braunkohle 
Die zu großen Braunkohlestücke werden direkt im Bagger zerkleinert. Anschließend gelagt die Braunkohle auf ein Förderband, das über eine riesige Stahlbrücke zu einem weiteren Bagger verbunden ist. Dieser zweite Bagger fährt am Transportband entlang und legt die Braunkohle ab. So kann der Braunkohle abbauende Bagger rund um die Uhr Kohle fördern und dabei Strecken von bis zu 50 Metern zurücklegen, ohne dass die Förderbänder umgelegt werden müssen.

 Blick auf die Sohle des Tagebaus 
Der tiefste Bereich des Tagebaus liegt unter dem Grundwasserspiegel. Tiefbrunnen um den Tagebau herum erzeugen einen Grundwassertrichter, wodurch nur wenig Wasser eintritt.

 Schaufelrad 
Es hat einen Durchmesser von ca. 18 m.

 Schaufeln des Schaufelrades 
Eine Schaufel ist etwa so groß wie ein Kleinwagen.

 Fahrgestell des Schaufelradbaggers 
Auf parallel angebrachten Ketten kann sich der Bagger langsam fortbewegen. Dadurch dann er den längs verlaufenden Kohlelagerstätten problemlos folgen.

 Sohle des Tagebaus 
Die Sohle des Tagebaus wird nach und nach vertieft, bis die endgültige Abbautiefe erreicht wurde.

 Rand der Tagebausohle 
Die Sohle wird vom Deckgebirge nach oben hin bedeckt.

 Verfüllter Abraum 
Nach Westen hin wird er Tagebau mit dem Abraum wieder verfüllt. Das Verfüllen wird auf unterschiedlich hohen Terrassen durchgeführt.

 Braunkohleflöz 
Die Braunkohle von Sand durchsetzt. Optimal wären dicke, möglichst saubere Flöze, die nur Braunkohle enthalten.

 Braunkohleflöz 
Der Sand zwischen den Braunkohleflözen lagerte sich während der Entstehung ab. Nach Phasen der starken Vegetation sank das Gelände ab und wurde vom Meer überspült. Dabei lagerte sich Sand ab. Dadrum wuchs irgendwann wieder ein neuer Wald, der später erneut überschwemmt wurde. Dieser Vorgang wiederholte sich etwa 100 mal.

 Verbindung zwischen Bagger und Förderband 
Damit sich der Bagger flexibel bewegen kann, gibt es eine relativ flexible Verbindung zwischen den Förderbändern des Baggers und dem unflexiblen Förderband, das die Braunkohle bzw. den Abraum abtransportiert.

 Verwaltungsgebäude des Tagebaus Inden 
Die Kabel transportieren Strom und Daten.

 Strom- und Datenkabel 
Die Kabel sind offen verlegt, um Änderungen schnell und unkompliziert durchführen zu können.

 Renaturierter Inde-Lauf 
Das Flüsschen Inde musste dem Tagebau weichen. Es wurde umgeleitet und umfließt den Tagebau nun westlich.

 Renaturierung 
RWE und das Land NRW bemühten sich, einen möglichst naturgetreuen Flusslauf der Inde zu schaffen.