Gefährdung durch Verbrennung beim Umgang mit offener Flamme (Brenner, Streichhölzer, Kerzen) |
- Gasbrenner mit Saugnäpfen zur Fixierung verwenden.
- Längere Streichhölzer zum Anzünden verwenden.
- Mit Heizplatten und Heizpilzen arbeiten.
- Reagenzgläser in einem Thermoblock erhitzen.
- Aluminiumblock als Aufsatz für einen Heiz-Magnetrührer verwenden.
- Mit einem Wasserbad (z. B. Destillation von Aceton oder Ethanol) unter Beachtung der Siedetemperatur der Edukte und Produkte arbeiten.
- Mit einem Heißluftgebläse arbeiten.
- Feuerfeste Unterlage verwenden.
- Je nach Lerngruppe Strom/Gas für die gesamte Lerngruppe erst nach Kontrolle aller Apparaturen freigeben.
- Erhitzungsvorgänge nacheinander jeweils pro Lerngruppe/Kleingruppe durch die Lehrkraft überwachen.
- Brennerführerschein mit den Schülerinnen und Schülern machen.
- Im Einzelfall Versuche über eine Präsentationskamera oder mit einem Tablet präsentieren.
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Gefährdung durch Bruch oder Splittern beim Umgang mit Glasgeräten oder Glasstäben |
- Falls möglich durch Kunststoff oder Metall ersetzen – z. B. durch den Einsatz von Spritzentechnik oder Bechergläser
aus Kunststoff.
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Gefährdung durch nicht getragene
Schutzausrüstung (z. B. Schutzbrille, Haargummi, Handschuhe) |
- Schutzbrillen anschaffen, die besonders für Kindergesichter geeignet sind und einen guten Tragekomfort haben.
- Haargummis bereithalten.
- Handschuhe für die verschiedenen Einsatzbereiche bereithalten – z. B. Hitzeschutzhandschuhe, Säure- und Laugenschutzhandschuhe, lösungsmittelfeste Schutzhandschuhe.
- Schutzkittel und Kopfbedeckung aus Baumwolle bereithalten, da Oberbekleidung aus leicht entflammbarem
Material (z. B. synthetisches Gewebe) ein erhöhtes Risiko darstellt.
- Hitze- und lösungsmittelbeständige Schürze für Schülerinnen und Schüler bereithalten, die nicht im Stehen experimentieren können.
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Siedeverzüge | Erhitzen im Reagenzglas:
- Hilfsmittel (Siedesteine, Siederöhrchen) verwenden.
- Thermoblock verwenden.
- Keine Flüssigkeiten im Reagenzglas eindampfen, Porzellanschale benutzen.
- Einen Siedeverzug durch die Lehrkraft demonstrieren.
Erhitzen im Becherglas:
- Heiz-Magnetrührer mit Rührfischen verwenden.
- Im Abzug arbeiten.
- Hitzebeständige Schürze für Schülerinnen und Schüler bereithalten, die nicht im Stehen experimentieren können.
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Heiße Gegenstände |
- Sichere Abstellmöglichkeit für heiße Gegenstände schaffen.
- Timer zu heißen Gegenständen legen, damit man sehen kann, wie lange die heißen Gegenstände schon auf der Ablagefläche liegen, oder ein Infrarot-Thermometer dazulegen, um die aktuelle Temperatur der Gegenstände anzuzeigen.
- Warnhinweis
Achtung: Heißer Gegenstand! aufstellen, z. B. in Form eines Piktogramms, Emoticons oder Fotos.
- Markierte Ablageflächen z. B. mit bunter Kreide auf den Tisch zeichnen: rot für heiße Gegenstände, blau für kalte.
- Als Hilfsmittel Hitzeschutzhandschuhe oder
Greifer verwenden.
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Kippen von Gegenständen |
- Sichere Aufstellung des Versuchsaufbaus beachten.
- Kippsichere Vorrichtungen verwenden, z. B. Stative mit großer Bodenplatte.
- Laborgeräte mit großer Bodenfläche (Erlenmeyerkolben) verwenden.
- Apparaturen am Labortisch fixieren.
- Gegebenenfalls Vorrichtungen im Abzug benutzen, um Stativmaterial zu sichern.
- Im Labor nach Möglichkeit einen
Vierfuß benutzen.
- Den Aufbau von Apparaturen gut organisieren: Sicherheitsabstand zum Aufbau/zu Geräten.
- Bechergläser zur Entsorgung in den einzelnen Tischgruppen bereitstellen (Beschriftung: Chemikalien zur Entsorgung). Die Lernenden müssen dann weniger durch den Raum laufen.
- Hitze- und chemikalienbeständige Schürze für Schülerinnen und Schüler bereitstellen, die nicht im Stehen experimentieren können.
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Gebrauch von Werkzeugen (z. B. Messer) |
- Sicherheitsmesser verwenden.
- Gegenstände sicher mit Hilfsmitteln fixieren statt Bearbeitung in der Hand.
- Durch die Zuweisung von Rollen innerhalb einer Gruppe (Materialbeschafferin, Protokollant, Laborantin, Sicherheitschef …) können Lernende gezielt ausgewählt werden, die verantwortungsbewusst mit Werkzeug umgehen.
- Die Lehrkraft kann für die Schülerinnen und Schüler Arbeiten mit höherer Gefährdung übernehmen (z. B. Rotkohl vorher zerschneiden, Apfel schälen, Schläuche zurechtschneiden).
Werkzeug-Führerschein mit den Schülerinnen und Schülern machen.
- Schnittschutzhandschuhe verwenden.
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Probieren von Chemikalien |
- Laut RISU-NRW müssen Lebensmittel für Versuchszwecke als solche gekennzeichnet sein, z. B. durch einen
Aufkleber:
Lebensmittel nur für Experimente – Nicht zum Verzehr geeignet .
- Warnhinweis
Achtung: Kein Geschmacksversuch aufstellen, z. B. in Form eines Piktogramms, Emoticons oder Fotos.
- Ausgabe von Chemikalien, die ähnliche Eigenschaften haben, aber nicht gesundheitsschädlich sind, z. B. Zitronensäure, Essigsäure statt Salzsäure.
- Aufsicht! Nur kurzes Bereitstellen, dann Abräumen!
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Platzmangel in engen Klassenräumen (Betrachtung der individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler) |
- Prüfen, ob das Experiment bei beengten Verhältnissen wirklich möglich ist.
- Gruppe für das Experiment teilen, wenn Aufsicht gewährleistet ist.
- Anderen Raum benutzen.
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