Chemische Daten, Vorkommen, Verwendung, Bilder | nicht eingeloggt |
Symbol: B
Internationale Bezeichung (IUPAC): Boron
Ursprung: Borverbindungen (von persisch burah über arabisch Buraq und lat. borax borsaures Natron
, Borax
) sind seit Jahrtausenden bekannt. Im alten Ägypten nutzte man zur Mumifikation das Mineral Natron, das neben anderen Verbindungen auch Borate enthält. Seit dem 4. Jahrhundert wird Boraxglas im Kaiserreich China verwendet. Borverbindungen wurden im antiken Rom zur Glasherstellung verwendet.
Erst 1808 stellten Joseph Louis Gay-Lussac und Louis Jacques Thenard Bor durch Reduktion mit Kalium und zeitgleich unabhängig hiervon später Sir Humphry Davy durch Elektrolyse von Borsäure her. 1824 erkannte Jöns Jacob Berzelius den elementaren Charakter des Stoffes. Die Darstellung von reinem kristallisiertem Bor gelang dem amerikanischen Chemiker W. Weintraub im Jahre 1909.
Die Umsetzung von B2H6 mit Sauerstoff zu B2O3 ist eine der stärksten exothermen Reaktionen, die bekannt ist. Dies weckte vor allem Interesse beim Militär (Raketentreibstoff), so dass in diesem Bereich intensive Grundlagenforschung betrieben wurde, von der die Chemie bis heute profitiert. Nach 15 Jahren wurde die militärische Forschung eingestellt: Die an der Reaktion beteiligten Stoffe sind instabil, geruchsintensiv, giftig und vor allem klebrig, was eine Verwendung in Triebwerken ausschließt.
Bedeutung: borax = borsaures Natron
Periode: 2
Gruppe: 13 (III A)
Gruppenname: Borgruppe (Erdmetalle)
Oxidationszahl: 3
Atommasse [u]: 10,811
Elektronegativität (nach Allred): 2,0
Elektronegativität (nach Pauling): 2,04
Aggregatzustand (20°C): fest
Dichte [g/cm2]: 2,34
Radioativ: n
Schmelztemperatur [°C]: ~2076
Siedetemperatur [°C]: ~3927
Kristallstruktur: rhombohedral
Bor existiert in mehreren Modifikationen. Amorphes Bor ist ein braunes Pulver. Vom kristallinen Bor sind mehrere allotrope Modifikationen bekannt.
Die wirtschaftlich wichtigste Verbindung ist Borax (Natriumtetraborat-Decahydrat, Na2B4O7 * 10 H2O) zur Herstellung von Isolierstoffen und Bleichstoffen (Perborate). Weitere Anwendungen:
Vorkommen: Bor kommt in der Natur nur in sauerstoffhaltigen Verbindungen vor. Große Lagerstätten befinden sich in der Türkei, den USA (Mojave-Wüste) und Argentinien. Staßfurter Kalisalze enthalten geringe Mengen vergesellschafteten Boracit.
Die größten Boratminen befinden sich in der Türkei (ca. 72 % des weltweiten Vorkommens) außerdem in der Nähe von Boron (Kramerlagerstätte) in Kalifornien und K?rka. Abgebaut werden die Mineralien Borax, Kernit und Colemanit.
Häufigkeit: 1,00 ⋅ 10-3 % (prozentualer Massenanteil der Erdhülle, d.h. der Erdkruste/Ozeane bis 16 km Tiefe)
Entdeckung: 1808
Entdecker: Joseph Louis Gay-Lussac, Louis Jacques Thenard, Sir Humphry Davy