Steckbrief: Antimon

Informationen zum Element:

Bezeichnung

121,76
  Sb
51

Symbol: Sb

Internationale Bezeichung (IUPAC): Antimony

Ursprung: Antimon (von lat. Antimonium, vermutlich von arabisch ithmid; Symbol von lateinisch Stibium (Grau-)Spießglanz) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Sb und der Ordnungszahl 51.
Antimon wurde in Form seiner Verbindungen schon in der Bronzezeit als Zuschlag zu Kupfer verwendet, um Bronze herzustellen (Funde von Velem-St. Vid in Ungarn) und auch im Altertum genutzt. Im 17. Jahrhundert ging der Name Antimon als Bezeichnung auf das Metall über. Die koptische Bezeichnung für das Schminkpuder Antimonsulfid ging über das Griechische in das Lateinische stibium über. Die von Jöns Jakob Berzelius benutzte Abkürzung Sb wird noch heute als Elementsymbol genutzt. Ganz sicher ist diese Herleitung nicht. Es gibt auch andere Vermutungen über die Herkunft der Elementbezeichnung. Der ungewöhnliche Name gehe auf das spätgriechische anthemon (deutsch: Blüte) zurück. Damit sollen die stengelartigen Kristalle, die büschelförmig angeordnet sind und wie eine Blüte aussehen, beschrieben werden.

Bedeutung: 1. lat. stibium = Schminkpulver 2. altgr. anthemon = Blüte

Daten Periodensystem

Antimon

Periode: 5

Gruppe: 15 (V A)

Gruppenname: Stickstoffgruppe

Oxidationszahl: 5, (5, -3)

Atommasse [u]: 121,76

Elektronegativität

Elektronegativität (nach Allred): 1,8

Elektronegativität (nach Pauling): 2,05

Physikalische Daten

Antimon

Aggregatzustand (20°C): fest

Dichte [g/cm2]: 6,685

Radioativ: n

Schmelztemperatur [°C]: 631

Siedetemperatur [°C]: 1587

Kristallstruktur: rhomboedrisch

Verwendung im Alltag

  • Verwendung: Metallisches Antimon ist silberweiß, stark glänzend, blättrig-grobkristallin. Es lässt sich aufgrund seiner Sprödigkeit leicht zerkleinern. Die elektrische und thermische Leitfähigkeit ist gering. Flüssiges Antimon expandiert als einer von wenigen Stoffen beim Erstarren (Dichteanomalie). Zum Siedepunkt existieren in der Literatur mit 1325 °C, 1587 °C, 1635 °C und 1750 °C unterschiedliche Angaben.
    Mit naszierendem Wasserstoff reagiert Antimon zum instabilen Antimonhydrid SbH3. Von Luft und Wasser wird Antimon bei Raumtemperatur nicht angegriffen. Oberhalb des Schmelzpunktes verbrennt es in Luft mit bläulich-weißer Flamme zu Antimon(III)-oxid. In heißen konzentrierten Mineralsäuren löst es sich auf. Mit den Halogenen reagiert es schon bei Raumtemperatur heftig zu den entsprechenden Halogeniden.
    In Verbindungen liegt Antimon überwiegend in den Oxidationsstufen +3 und +5 vor. In Metallantimoniden wie Kaliumantimonid K3Sb bildet es Sb3--Ionen.
  • Verwendung: Der überwiegende Teil des hergestellten Antimons wird zu Legierungen verarbeitet und zeigt dabei folgende Eigenschaften:
    • Es dient zur Härtung von Blei- und Zinnlegierungen.
    • Im Gegensatz zu allen anderen Metallen dehnt es sich beim Abkühlen der Schmelze aus (infolge Umwandlung in eine andere Modifikation): Der Antimongehalt kann so eingestellt werden, dass solche Legierungen beim Abkühlen nicht schrumpfen oder sich sogar etwas ausdehnen; bei in Gießformen hergestellten Teilen presst sich das Metall dadurch beim Erstarren in alle Ecken und Winkel, so dass auch komplizierte Formen und stark gemusterte Oberflächen lunkerfrei hergestellt werden können.

Vorkommen und Häufigkeit

Vorkommen: Antimon ist ein selten vorkommendes Element, das auch gediegen gemeinsam mit Arsen als Allemontit vorkommt. Fundorte von gediegenem Antimon sind unter anderem Sankt Andreasberg im Harz, Bieber im Spessart, Sala in Schweden, aber auch Kanada und Mesopotamien. Bekannt sind mehr als hundert Antimon-Mineralien. Industriell genutzt wird überwiegend das Mineral Stibnit Sb2S3 (Antimonglanz, Grauspießglanz, Antimonit), welches vor allem in Bolivien, Mexiko und China vorkommt.

    Häufigkeit: 7,00 ⋅ 10-5 % (prozentualer Massenanteil der Erdhülle, d.h. der Erdkruste/Ozeane bis 16 km Tiefe)

    Geschichte

    Entdeckung: 3000 v. Chr. (China)

    Entdecker: historisch

    Isotope

    • 121Sb (57,36 %, stabil, 70 Neutronen)
    • 123Sb (42,64 %, stabil, 72 Neutronen)

    Bilder (mit freundlicher Genehmigung von http://www.smart-elements.com):

    AntimonAntimonAntimonAntimonAntimonAntimonAntimon

    Schalenmodell nach Bohr

    Antimon

     
    hoch
    Arsen
     
     
    links
    Zinn
    Antimon 
    rechts
    Tellur
     
    runter
    Bismut