Chemische Daten, Vorkommen, Verwendung, Bilder | nicht eingeloggt |
Symbol: Br
Internationale Bezeichung (IUPAC): Bromine
Ursprung: Brom (von griech. brômos Gestank
; wegen des beißenden Geruchs von Bromdämpfen) ist ein chemisches Element mit dem Symbol Br und der Ordnungszahl 35. Im Periodensystem der Elemente steht es in der 7. Hauptgruppe und gehört damit zu den Halogenen.
Brom und Quecksilber sind die einzigen Elemente, die unter Normalbedingungen flüssig sind.
Brom wurde 1826 erstmals durch den französischen Chemiker Antoine-Jérôme Balard aus Meeresalgen der Salzwiesen bei Montpellier chemisch hergestellt. Eine industrielle Produktion erfolgte ab 1860. Aufgrund seines stechenden Geruchs schlug Joseph Louis Gay-Lussac den Namen Brom
(von griech. Bocksgestank der Tiere
) vor.
Bereits zwei Jahre vor Balard stellte der deutsche Chemiker Justus von Liebig 1824 unbewusst elementares Brom her. Er hatte den Auftrag, die Salzsolen von Salzhausen zu analysieren, da die Stadt ein Kurbad plante. Bei der Untersuchung dieser Sole fand Liebig eine neue Substanz, die er als Iodchlorid deutete. 13 Jahre später gab er zu, dass ihn seine nachlässige Analyse um die Entdeckung eines neuen Elements gebracht hätte. Liebig schrieb dazu: Ich kenne einen Chemiker, der, als er in Kreuznach war, die Mutterlaugen der Saline untersuchte.
Im weiteren beschrieb er dann sein Missgeschick und schloss mit den Worten: Seit dieser Zeit hat er keine Theorien mehr aufgestellt, wenn sie nicht durch unzweifelhafte Experimente unterstützt und bestätigt wurden; und ich kann vermelden, dass er daran nicht schlecht getan hat.
Bedeutung: brômos = Bocksgestank der Tiere
Periode: 4
Gruppe: 17 (VII A)
Gruppenname: Halogene
Oxidationszahl: -1 (7, 5, 3, 1)
Atommasse [u]: 79,904
Elektronegativität (nach Allred): 2,7
Elektronegativität (nach Pauling): 2,96
Aggregatzustand (20°C): flüssig
Dichte [g/cm2]: 3,122
Radioativ: n
Schmelztemperatur [°C]: -7,15
Siedetemperatur [°C]: 59
Kristallstruktur: orthorhombisch
luftdichterReifen
Vorkommen: Natürlich kommt Brom als Bromide, den Salzen der Bromwasserstoffsäure, vor. Massenmäßig finden sich die größten Vorkommen als gelöste Bromide im Meerwasser. Auch Vorkommen natürlicher Salzlagerstätten (Stein- und Kalisalze) enthalten geringe Anteile an Kaliumbromid und Kaliumbromat.
Die industrielle Herstellung elementaren Broms erfolgt durch Oxidation von Bromidlösungen durch Chlor. Als Bromidquelle nutzt man überwiegend Meerwasser, vereinzelt auch Sole, stark salzhaltiges Wasser aus großer Tiefe. Eine Gewinnung aus den Restlaugen der Kaligewinnung ist nicht mehr wirtschaftlich. Seit 1961 hat sich die jährlich gewonnene Menge an Brom von rund 100.000 Tonnen auf über eine halbe Million Tonnen mehr als verfünffacht.
Im Labor kann Brom durch Umsetzung von Natriumbromid mit Schwefelsäure und Braunstein in der Hitze dargestellt werden. Das Brom wird dabei durch Destillation abgetrennt.
Häufigkeit: 6,00 ⋅ 10-4 % (prozentualer Massenanteil der Erdhülle, d.h. der Erdkruste/Ozeane bis 16 km Tiefe)
Entdeckung: 1826
Entdecker: Antoine-Jérôme Balard